Was ist Unterstützte Kommunikation?

Menschen, die nicht sprechen können, drücken sich anders aus. Zum Beispiel: Durch Hand-Bewegungen, ihren Gesichts-Ausdruck oder Mithilfe von Fotos. Auch Bilder und Technik können ihnen dabei helfen. Zum Beispiel: Symbol-Tafeln, Computer oder Handys. Das nennt man: Unterstützte Kommunikation. Unterstützte Kommunikation wird mit "UK" abgekürzt.

Kommunikation übers Internet

Sich mit anderen Eltern über den richtigen Taster, Talker oder gut verständliche Piktogramme auszutauschen ist heutzutage ganz einfach über Facebook möglich. Zum Beispiel in Facebook-Gruppen über unterstützte Kommunikation. In der Gruppe "Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen im Mittelpunkt — Vorarlberg" geht es auch um UK. Es ist eine Private Gruppe. Private Gruppen sind geschlossen und Beiträge sind nur für Mitglieder sichtbar.

Mit anderen in Kontakt zutreten und über Nähe und Erlebnisse zu reden, ist ein menschliches Bedürfnis. Kommunikation heißt übersetzt „mitteilen“, „teilnehmen lassen“. Kommunikation ist wichtig für die Teilhabe und die Selbstbestimmung. Also wichtig, dass man aktiv dabei sein kann. Und wichtig um selber entscheiden zu können was man mag. Bei Personen, die nicht mit Worten (Lautsprache) sprechen, besteht die Gefahr, nicht einbezogen oder ausgeschlossen zu werden. Sie brauchen andere Kommunikationswege um sich auszudrücken.

3 Faktoren bestimmen die Kommunikation:

  • der Inhalt - Der Inhalt beschreibt das Thema und das, was gesagt werden will.

  • die Funktion - Die Funktion bestimmt, warum oder wozu sich eine Person äußern möchte

  • und die Form - die Form bestimmt, auf welchem Weg die Kommunikation erfolgt

Vorrangig findet dies über die Lautsprache statt.

Keine oder geringe Lautsprache – was jetzt?

Menschen, deren Lautsprache nicht oder nur in Ansätzen vorhanden ist, sind darauf angewiesen, dass sie über andere Kommunikationskanäle sich zu verständigen.

Hierbei spielen vor allem körpereigene Formen eine wichtige Rolle z.B.:

  • Atmung und der Muskeltonus

  • Mimik, Gestik und Gebärden

Es können aber auch körperfremde Formen der Kommunikation genutzt werden. Sie verstärken die Kommunikation durch:

  • Bilder, Fotos, Piktogramme und Gegenstände

  • elektronische Geräte, wie zum Beispiel Taster, Talker oder Tablets. Dadurch wird die Lautsprache durch eine natürliche oder eine synthetische Sprache ersetzt.


Alle diese Kommunikationsformen werden unter dem Begriff Unterstützte Kommunikation (UK) gefasst. Fachleute befürworten die Verwendung mehrerer Kommunikationsformen. Sie wird als multimodale Kommunikation bezeichnet. So stehen einer Person, je nach Situation beziehungsweise Inhalt oder Beziehung, verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung, um verstanden zu werden. Unterstützte Kommunikation will die individuelle Kommunikation erweitern, ergänzen und unterstützen.

Damit eine Person verstanden wird, um:

  • Handlungen, Gegenstände oder Aufmerksamkeit zu fordern,

  • Fragen zu stellen und zu beantworten,

  • zu protestieren,

  • Meinungen und Gefühle zu äußern oder

  • aus der Vergangenheit zu berichten.

Unterstützte Kommunikation hat das Ziel, das Sprach- und Situationsverständnis zu verbessern. Es geht vor allem darum, kommunikative Kompetenzen auszubauen, aber auch die Sprachproduktion anzuregen.

Schon früh mit UK beginnen

Wichtig ist es, in jungen Jahren mit Unterstützter Kommunikation zu beginnen und verschiedene Kommunikationsformen miteinander zu kombinieren. Mit der frühen Unterstützung können frustrierende Erfahrungen verhindert und Interaktionen positiv gestaltet werden. Besonders der Austausch mit weniger vertrauten Personen wird dadurch ermöglicht, sowie das Selbstbewusstsein und die Teilhabe gestärkt.

Beratung ist alles

Da Kommunikation ein umfassendes Thema im Alltag ist, ist es unerlässlich, alle Kommunikationspartner einer Person einzubeziehen. Deshalb ist es notwendig, möglichst viele Leute an einen Tisch zu holen:

  • Eltern

  • Angehörige

  • Schulfreunde

  • Lehrer

  • Therapeuten

Alle müssen mit einbezogen werden. Die Möglichkeiten, die Kommunikation zu unterstützen, sind vielfältig, weshalb eine umfassende Beratung zu empfehlen ist. Die Facebook-Gruppen können eine erste Möglichkeit sein, sich über UK auszutauschen. Jedoch wird vor allem der Besuch einer unabhängigen UK-Beratungsstelle empfohlen: Die Berater verfügen über breites Wissen zu alternativen und ergänzenden Kommunikationsformen sowie Kommunikationsmethoden. Sie betrachten die individuelle Situation einer Person.

Beratung und Austausch zur Unterstützten Kommunikation

Um sich über die Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation zu informieren, ist der Besuch einer unabhängigen Beratungsstelle zu empfehlen.



Sammlung von Apps zum Thema Unterstützte Kommunikation

Liste Unterstützte Kommunikation.pdf